Wer weiß schon, was es heißt, im Berufsfeld „Körperpflege“ ausgebildet zu werden? Hier auf der Alice-Eleonoren-Schule wissen das auf jeden Fall eine ganze Menge junger Menschen: z.B. alle Auszubildenden des Friseurinnen/Friseur-Berufs. Drei Jahre lang werden sie nicht nur praktisch in ihren Betrieben ausgebildet, sondern besuchen zusätzlich für ca. 10 Unterrichtsstunden pro Woche unsere Berufsschule, um die nötigen theoretischen und allgemeinbildenden Kenntnisse für ihren Beruf zu erhalten.
Aber wir sind nicht nur für Jugendliche mit einer Ausbildungsstelle da, sondern bieten auch die Möglichkeit, den mittleren Bildungsabschluss mit einem Schwerpunkt im Berufsfeld „Körperpflege“ abzuschließen oder ein Berufsvorbereitungsjahr zu absolvieren.
Häufig wird bei uns projektorientiert gearbeitet, was bedeutet, dass nach der Erarbeitung des Grundwissens eines bestimmten Themenbereiches, dem sogenannten Lernfeld, die Schülerinnen und Schüler dieses Wissen in praktischen Arbeiten umsetzen können. Ein Übungskopf aus Kunststoff mit Echthaar ist geduldig und lässt diverse Haarschnitte, Farbveränderungen oder Wickeltechniken gerne über sich ergehen. Die Arbeitsaufträge stehen unter einem Motto und verlangen oft eine langfristige Planung: Die „Kundin“ soll eine typgerechte Frisur und Makeup für den Wiener Opernball erhalten oder es sollen – wenn es noch ein wenig fantasievoller werden darf – Nageldesign, Frisur und Make-up für ein Musical entworfen werden. In den Schaukästen der Schule tummeln sich dann oft Elphaba von den Wicked-Hexen neben dem Vampirgraf von Krolock vom „Tanz der Vampire“ oder Mufasa, dem König der Löwen. Um die Schülerinnen und Schüler gut auf die umfassenden Anforderungen des Berufes vorzubereiten, laden wir Spezialisten für Make-up, Nailart und Kosmetik für Workshops ein.
Theoretischere Projekte wie das Herstellen einer Zeitung aus einem gruppenweise ausgewählten Zeitalter gehören ebenfalls zum Unterrichtsstandard. Hier erfährt der Leser nicht nur Interessantes zu Mode und Frisuren der Epoche, sondern kann auch unter „Kleinanzeigen“ (Die Antike: Griechenland) ein „Gebrauchtes Calamistrum für nur 20 Drachmen“ erstehen, liest bei „Zeitgeschichte“ ein Interview mit einem der Überlebenden der Titanic (Belle Epoque) und informiert sich bei „Aktuelles“ über die Premiere des Filmes Hair (70er Jahre).
Ein Schwerpunkt unseres Schulprogramms ist „Schule und Gesundheit“ und dies ist gerade für Friseure ein äußerst wichtiges Anliegen. Vor allem die Hände werden häufig durch Wasser und Chemie überstrapaziert und reagieren mit Rötungen und Ekzemen. Deshalb organisieren wir für unsere Azubis eine Reihe von Maßnahmen im Hinblick auf Hautschutz. Außerdem findet der Bereich Bewegung (Förderung von Kraft und Beweglichkeit im Berufsalltag) eine besondere Berücksichtigung.
Die Lehrerrinnen der Abteilung kooperieren sehr eng mit verschiedenen Institutionen wie der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, dem Landesgewerbearzt, dem Gesundheitsamt der Stadt Darmstadt und der Innungskrankenkasse.