Unterricht zum Erlebnis machen: Teambuilding mit Pferden
Am 10. März 2025 hatten die Studierenden des zweiten Ausbildungsjahres der praxisintegrierten vergüteten Ausbildung (PiVA) an der Fachschule für Sozialwesen die Gelegenheit, sich intensiv mit Themen des Teambuildings auseinander zu setzen. Auf der Indian-Sky-Ranch in Weiterstadt stand ein pferdegestütztes Coaching auf dem Programm, das Teamgeist und soziale Kompetenzen auf eine neue Weise erlebbar machte.















Was macht uns zum Superteam?
Die Studierenden stehen derzeit vor einer anspruchsvollen Aufgabe: In Teamarbeit sollen sie gemeinsam eine ressourcen- und interessensorientierte Projektwoche konzipieren, planen und später mit einer Kindergruppe umsetzen. Die zentrale Fragestellung des pferdegestützten Coachings lautete daher: Wie kann uns die Zusammenarbeit gelingen?
Im Rahmen einer jeweils 1,5-stündigen Einheit mit zehn Teilnehmenden wurde bei bestem Wetter an Zusammenhalt, Gemeinschaftsgefühl und der Erkennung sowie Stärkung individueller Ressourcen gearbeitet.
Pferde als Lehrmeister: Kommunikation, Führung und Vertrauen
Unter der Leitung von Lehrkraft Jutta Frank, die als tiergestützter systemischer Coach (DVSG) ausgebildet ist, erlebten die Studierenden, wie nonverbale und verbale Kommunikation im Team funktionieren kann. Das pferdegestützte Coaching legte seinen Fokus auf:
- Die eigene Ressourcenaktivierung
- Die Balance zwischen Führen und Folgen in Gruppenprozessen
- Das bewusste Differenzieren zwischen nonverbaler und verbaler Kommunikation
- Das Ausloten von Nähe und Distanz in Teamstrukturen
Besondere Momente der Zusammenarbeit
Wenn die Zusammenarbeit funktioniert, dann stecken viele Ressourcen dahinter. Eine davon ist eine klare und direkte Kommunikation. Es ist dabei ein besonderes Erlebnis, sobald diese „greifbar“ wird. Im Coachingprozess an diesem Morgen erlebten es Teilnehmenden in unterschiedlichen Situationen. Ein Pferd folgte dem Team auch dann noch, als das führende Seil gelöst wurde. In anderen Teams wurden die Pferde über kniffelige Hindernisse geführt oder zeigten sich in gemeinsamen Aktionen zunehmend motivierter und konzentrierter. Diese besonderen Momente der Interaktion durfte jeder für sich selbst spüren. Nach den Übungen reflektierten die Teilnehmenden in Kleingruppen ihre Erlebnisse und übertrugen die Erkenntnisse auf ihre zukünftige Arbeit in Teams.
Das die Studierenden dabei auf einem guten Weg sind zeigt auch das Zitat Sylvia Pfeiffers:
„Es war schön zu beobachten wie sensibel die Teilnehmenden miteinander und mit den Pferden umgegangen sind. Alles verlief in einer Atmosphäre ruhiger und entspannter Kommunikation “.
Sie ist Besitzerin der Pferde und Coach für gewaltfreie, wertschätzende Kommunikation nach Dr. Marshall Rosenberg sowie körperorientierte Traumatherapeutin (Somatic Experiencing® Practitioner).
Reflexion: Was nehme ich mit?
Effektive Lernprozesse brauchen unmittelbares Erleben genauso wie eine bewusste Auseinandersetzung mit den Erlebnissen. Durch das gemeinsame und individuelle Reflektieren können dann nachhaltige Veränderungen entstehen. Die Auseinandersetzung beginnt bereits während der Bodenarbeit mit den Pferden und kann durch Impulsfragen im Alltag geankert werden.
Weiteführender Link: www.Indian-Sky-Ranch.de

Warum Pferde? Die besonderen Eigenschaften der Vierbeiner
Pferde sind ideale Co-Trainer, wenn es um Teambildung und soziale Kompetenzen geht. Ihre besonderen Eigenschaften machen sie zu wertvollen Lernpartnern:
Hochsensibilität – Pferde nehmen feinste Nuancen in der menschlichen Energie und Präsenz wahr.
Meister der Körpersprache – Sie reagieren direkt und unmittelbar auf nonverbale Signale
Unmittelbares Feedback – Pferde spiegeln unser Verhalten unverfälscht wider und ermöglichen so direktes Lernen.
Achtsamkeit und Selbstbewusstsein – Pferde sind stärker als wir und dennoch wirken sie im Umgang achtsam und folgsam, wenn es uns gelingt mit ihnen in Austausch zu kommen.