Naturwissenschaften für Erzieher:innen
Die PISA Studie brachte sie auf den Weg: die kontrovers geführte Diskussion um eine bundesdeutsche Bildungsreform, die sich nun – nach einigem Hin- und Her – in größerem Umfang dem Sektor der Elementarbildung widmen will. Das bedeutet: Die Bildung der Kinder im Vorschulalter soll mehr als bisher gefördert werden.
Viele unserer Themen aus dem naturwissenschaftlichen und umweltpädagogischen Bereich finden sich im hessischen Bildungs- und Erziehungsplan wieder. Wir wollen unsere angehenden Erzieherinnen und Erzieher dahingehend ausbilden, dass sie in ihrem späteren Berufsleben in der Lage sind, mit größtmöglicher Offenheit auf die Impulse von Kindern eingehen zu können. Denn nur wer sich im naturwissenschaftlichen oder umweltpädagogischen Denken heimisch fühlt, sich in der Praxis selbstwirksam, sozial eingebunden und kompetent erlebt, wird bereit sein Angebote zu schaffen, die Kinder neugierig machen, die Natur mit allen Sinnen zu entdecken.
Erlebnisorientiertes Lernen steht im Vordergrund
Erzieherinnen und Erziehern sollten daher mit dem naturwissenschaftlichen Denken und Arbeiten bestens vertraut sein.
Für uns als Fachschule für Sozialpädagogik bedeutet dies, dass wir unsere Studierenden auf diese Aufgabe vorbereiten. Doch wie machen wir das?
Zunächst einmal sind da die Unterrichtsfächer „Naturwissenschaften, Mathematik und Technik“ sowie „Gesundheit, Umwelt, Lebenspraxis“. Diese finden während des ersten Ausbildungsjahres mit jeweils zwei Stunden pro Woche statt. Hier geht es darum das nötige Fachwissen zu erarbeiten. Schwerpunktmäßig versteckt sich dahinter, bestehende Wissenslücken erst einmal aufzuspüren und sie gemeinsam im Unterricht aufzufüllen. Die Themenbereiche richten sich nach den Rahmenlehrplänen und werden durch allerlei Aktuelles ergänzt. Hierbei kann es um klassischen Naturkundeunterricht gehen: Pflanzen, Tiere und deren Lebensräume kennen zu lernen und sie beim Namen zu nennen – durch Exkursionen, Sammeln und Bestimmen, durch das Anlegen eines eigenen Kräuterbüchleins oder durch das Programmieren und Gestalten eines interaktiven Heilpflanzenkompendiums am PC.
Darüber hinaus behandeln wir aktuelle Themen unserer Zeit. Dazu gehören zum Beispiel der Klimawandel oder ein ökologischer Blick auf unsere Essgewohnheiten. Durch Umfragen im Supermarkt, das Überprüfen der eigenen Kaufgewohnheiten bis hin zum Erstellen eines Info-Magazins machen sich die Studierenden ihr eigenes Bild über medienwirksame Themenbereiche wie z. B. Nachhaltigkeit und Klimakatastrophe.
Besonders im 2. Ausbildungsjahr geht es zusätzlich um die methodisch-didaktische Umsetzung von Zielen der Umwelt- und Naturpädagogik. Die Anzahl der Waldkindergärten ist in den vergangen Jahren deutlich gestiegen. Zurzeit haben wir allein in Hessen 63 Kindertageseinrichtungen dieser Art. Darüber hinaus bieten immer mehr Regelkindergärten Waldgruppen an. Dies bedeutet, dass Arbeitsplätze mit umweltpädagogischem Schwerpunkt zunehmen.
Naturwissenschaftliches Experimentieren – Nie ohne Experimente
Im Bereich des naturwissenschaftlichen Experimentierens lernen die Studierende verschiedene didaktische Modelle kennen und anwenden. Dabei stehen die Auseinandersetzung mit der (eigenen) Neugier als Grundlage des Forschens genauso im Vordergrund wie das selbstständige praktische Experimentieren.
Die hierzu verwendeten Materialien und Methoden sind so ausgewählt, dass sie in der Schule erprobt und die Praxis übertragen werden können.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Darüber hinaus behandeln wir aktuelle Themen unserer Zeit. Dazu gehören zum Beispiel der Klimawandel oder ein ökologischer Blick auf unsere Essgewohnheiten. Durch Umfragen im Supermarkt, das Überprüfen der eigenen Kaufgewohnheiten bis hin zum Erstellen eines Info-Magazins machen sich die Studierenden ihr eigenes Bild über medienwirksame Themenbereiche wie z. B. Nachhaltigkeit und Klimakatastrophe.
Besonders im 2. Ausbildungsjahr geht es zusätzlich um die methodisch-didaktische Umsetzung von Zielen der Umwelt- und Naturpädagogik. Die Anzahl der Waldkindergärten ist in den vergangen Jahren deutlich gestiegen. Zurzeit haben wir allein in Hessen 63 Kindertageseinrichtungen dieser Art. Darüber hinaus bieten immer mehr Regelkindergärten Waldgruppen an. Dies bedeutet, dass Arbeitsplätze mit umweltpädagogischem Schwerpunkt zunehmen.
Um sich diesen Herausforderungen stellen zu können, möchten wir unseren Studierenden ermöglichen, sich ein breit gefächertes methodisches und fachliches „Natur-Wissen“ aufzubauen. Aus diesem Grund wird der Regelunterricht durch naturpädagogische Wahlfächer ergänzt. Die Schwerpunkte können hier von Lehrkräften und Studierenden selbst bestimmt werden – sie ergänzen somit den Regelunterricht nach aktueller Bedarfslage. Hierbei geht es um praktisches naturwissenschaftliches Experimentieren gemeinsam mit Kindern und die Umsetzung von naturwissenschaftlichen Projekten in der KiTa-Praxis.
Urban Gardening im Schulgarten
Als besonderer Praxisraum bietet der schuleigene Garten den Studierenden die Chance, naturnahe Lebensräume aktiv mitzugestalten.
Im Kontext des Unterrichtsfaches „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ entstanden in den vergangenen Jahren Lebensräume für Wildbienen und anderen Nutzinsekten, Nist- und Rückzugsort für Vögel und Reptilien.
Kräuterspiralen und Hochbeete bieten Leckeres aus eigenem Anbau und der naturnahe Lesegarten – mit Staudenbeeten und blühenden Hecken- entspannende und spannende Momente. Hierzu gehörte im vergangenen Sommer ganz sicher das Schlüpfen einer Pracht-Libelle.
Natur-Wissen als Chance
Last but not least kann an der Alice-Eleonoren-Schule der Zugang zur Natur auf künstlerischem Wege erfolgen. Im Medienfach „Medien des sozialen Handelns“ findet das Angebot „Land-Art“ statt. Bei diesem Projekt geht es vor allem darum, sich mit einem Ort in der Natur künstlerisch auseinander zu setzen. Dabei können beispielsweise Skulpturen entstehen, eine Performance oder die Auseinandersetzung mit den Elementen „Feuer, Wasser, Erde, Luft“ in verschiedenen gestalterischen Prozessen erlebt werden. Die besondere Herausforderung: dieser Kurs findet immer draußen statt – bei jedem Wetter.
Autorin: Jutta Frank