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Einblicke: Schulaustausch Indien

Deutsch-Indisches-Klassenzimmer

Als Höhepunkt eines Austauschprojekts fuhren Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule an der Alice-Eleonoren Schule nach Chandigarh in Indien.

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Endlich angekommen

„ Das werde ich nie vergessen!“ Im Flugzeug bereits konnten wir spüren, dass wir auf dem Weg in einen anderen Teil der Welt waren – Menschen in farbenprächtigen Kleidern, Männer mit bunten Turba¬nen, ein vielfältiges Stimmengewirr. Nach langer Anreise wurden die Gruppe auf traditionell indische Weise mit Blumenketten und Aufmalen eines Bindi (ein aufgemaltes „drittes Auge“) willkommen geheißen. Gleich darauf wurden wir der ganzen Schule, von der zuvor eine Schülergruppe Darmstadt besucht hatte, bei einer überwältigend großen Schulversammlung vorgestellt. Hier bereits wurde häufig zum gemeinsamen Foto gebeten – wie auch später bei den Ausflügen, und zwar nicht nur von den Gast-gebern, sondern auch von indischen Passanten, neugierig geworden durch die euro¬päischen Gesichter in ihrer Mitte.

Indien hautnah

Zunächst galt es, die Heimatstadt der Gastgeber zu erkunden, eine beeindruckende Metropole, von der den Reisenden unter anderem ein mit Kunstwerken aus Bauschutt und Industrieabfall bestückter Garten und ein künstlich angelegter See in Erinnerung blieb. Auf einem Kunstgewerbemarkt wurden die farbenprächtigen und einfallsreichen Tanzkostüme der Tänzer der 28 indischen Staaten bestaunt und an den vielen Essensständen indische Delikatessen probiert.

Tradition und Moderne

Auf dem Programm stand außerdem Amritsar, geistliches Zentrum der Sikh-Religion und Ort ihres goldenen Tempels, aber auch Ort unzähliger kleiner Geschäften und ihrer Waren – Obst und Gemüse, Gewürze, Schuhe, Kleidung, Stoffe, Schmuck – , die farbenfroh aus den häufig staubigen Gassen herausstachen.
Das letzte Wochenende gehörte Delhi, der zweitgrößten Stadt Indiens: faszinierend wegen seiner Lebendigkeit und zahlreicher beeindruckender Bauwerke (z.B. das Rote Fort) und erschreckend wegen der sichtbaren Armut, die viele Inder trotz einiger Jahre enormen Wirtschaftswachstums noch immer gefangen hält.

Nachhaltige Projektarbeit

Möglich wurde das von den Lehrerinnen Bettina Goldemann und Susanne Hughes geleitete Projekt „Deutsch-Indisches Klassenzimmer“, in dessen Rahmen die Reise stattfand, durch die Unterstützung der Robert Bosch Stiftung, Deutschland, und des Goethe-Instituts Max Mueller Bhavan, Neu-Delhi. Ein schöner Erfolg für die Alice-Ele¬onoren-Schule, die als erste berufliche Schule in diesem Rahmen gefördert wurde.

Während des Projekts arbeitete die Fachoberschulklasse 12FOS1 der Alice-Eleonoren-Schule, Fachrichtung Sozialwesen, mit einer Klasse der Vivek High School aus Chandigarh für ein Jahr zusammen. Das Projektthema war „Aufwachsen in Indien und Deutschland – wie wurde ich zu der Person, die ich heute bin?“ Deshalb standen in beiden Ländern zahlreiche Besuche von Institutionen und Personen mit den jewei¬ligen Gästen auf dem Programm, die auf das bisherige Leben der Schülerinnen und Schüler Einfluss genommen hatten – beispielsweise Kindergärten, Schulen und Jugendtreffs, aber auch Greenpeace. Rege wurde über den gesamten Zeitraum zwischen den Schulen hin und her gechattet und auf einer virtuellen Lernplattform zusammen gearbeitet. Und der Kontakt wird weiter gepflegt – vielleicht war das Ganze ja erst der Anfang.


Autorin: Eleonore Jungmann-Ginkel