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Kind.Sein.Leben! Kinder in Familien mit Suchtproblematik

Fachschule Sozialwesen/ Sozialpädagogik kooperiert mit der Fachstelle
Suchtprävention Darmstadt im Netzwerk Rope e.V.

Im April 2023 setzen sich angehende Erzieher*innen im Berufspraktikum mit der Lebenssituation
von Kindern suchtkranker Eltern auseinander.

Ein Gefühl der Hilflosigkeit

Drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland haben mindestens einen suchtkranken
Elternteil. Damit geht oft einher, dass in der Familie die materiellen, aber auch emotionalen
Bedürfnisse der Kinder nicht ausreichend erfüllt werden können. Häufig prägt das Gefühl der
Hilflosigkeit und des Alleingelassen-Seins den Alltag dieser Kinder. Oftmals auch verbunden mit
der Befürchtung, dass andere ihr „Familiengeheimnis“ entdecken könnten. In der pädagogischen
Arbeit stehen soziale Fachkräfte vor der Herausforderung, dies zu erkennen und einen
konstruktiven Umgang damit zu entwickeln.

Michelle Denk von der Fachstelle Suchtprävention (5. v.l) mit Berufspraktikant*innen der
AES

In der Veranstaltung geht es deshalb darum, die Lebenssituation der Kinder zu verstehen und
deren Leben in suchtbelasteten Lebensgemeinschaften zu unterstützen. Aufgegriffen werden u.a.
die Dynamiken in Suchtfamilien, die familiäre Situation der Kinder und welche
Bewältigungsstrategien von Kindern entwickelt werden. Erzieher*innen nehmen eine wichtige
Rolle bei der Stärkung der Kinder ein. Sie fördern die Entwicklung von Resilienz im praktischen
Alltag, entwickeln Interventionsstrategien, kooperieren mit Eltern und therapeutischen
Einrichtungen und können so eine entscheidende Bezugsperson sein.

Gemeinsam die Lebenssituation der Kinder erfassen und verstehen bietet gute fachliche
Ansatzpunkte

Lebenssituation erkennen – Handlungsmöglichkeiten konzipieren

Dieser Tatsache nehmen sich die Fachstelle Suchtprävention Darmstadt von Netzwerk ROPE e.V.
und die Fachschule Sozialwesen der Alice-Eleonoren-Schule gemeinsam an. In Kooperation führen
sie die Fortbildungsveranstaltung „Kind.Sein.Leben!“ mit angehenden Erzieher*innen im
Berufspraktikum durch.

Michelle Denk von Netzwerk Rope sagt: „Um den Hilfebedarf zu erkennen, brauchen pädagogische
Fachkräfte, die täglich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, mehr Informationen zu den
Lebensbedingungen und Herausforderungen von Kindern aus suchtbelastenden
Lebensgemeinschaften. Der Umgang mit den Kindern und ihren Eltern benötigt
Handlungskompetenz.“

Gemeinsam die Lebenssituation der Kinder erfassen und verstehen bietet gute fachliche
Ansatzpunkte

Prävention als Aufgabenfeld von Erzieher*innen

Guido Francescon, Lehrkraft an der Alice-Eleonoren-Schule: „In der Ausbildung und Tätigkeit von
Erzieherinnen gewinnen Themen der Prävention an Bedeutung. Elterliche Suchterkrankungen sind eines der zentralsten Risiken für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Mit dieser Kooperation öffnen wir die schulische Ausbildung für Expertinnen in diesem Bereich.“

Autor: Guido Francescon
Lehrkraft der AES, Begleitung von Berufspraktikant*innen